Räder

Allgemeines

 

Einteilige Räder werden als Schweißteile hergestellt, gegossen oder gegossen und geschmiedet.

 

Bei mehrteiligen Rädern sind die einzelnen Teile durch Verschrau-bungen oder Drahtspeichen (historisch) verbunden.

 

Die Hauptaufgaben eines Rades sind:

 

            4         Aufnahmen von Fahrzeuglast und den Stoßkräften der Fahrbahn

 

            4         Übertragen der Drehbewegung der Achsen an die Reifen

 

            4         Aufnehmen und Übertragen von Brems- und Beschleunigungs-                               kräften sowie von Seitenführungskräften bei Kurvenfahrt

 

            4         Abführen der Bremswärme

 

            4         Abdichten bei den heute meist üblichen Schlauchlosen Reifen.

 

Radbefestigung

 

Das Rad wird mit Schrauben an der Achse befestigt. Die Nabe zentriert die Radscheibe über das Mittenloch.

Über die vorgeschriebene Einpresstiefe ET erfolgt die richtige Positionierung des Rades im Karosseriebauraum.

Gemessen wird ET zwischen der Radmittelebene (Felgenmitte) und der Radanschlussfläche.

 

Scheibenräder (einteilig)

 

Die meist verwendeten, einteiligen Räder werden in der Regel als Scheibenräder ausgeführt und bestehen aus der Radscheibe, auch Radschüssel genannt, und der Felge. Die Radscheibe verbindet die Felge mit der Nabe, die Felge dient zur Aufnahme des Reifens.

Radscheibe und Felge können verschweißt sein, zusammen als ein Teil gegossen oder geschmiedet werden. Miteinander verschraubte mehrteilige Scheibenräder bilden die Ausnahme (Pkw, Rennsport).

Gegossene Scheibenräder bestehen aus einem fertig gegossenen Teil oder aus einem Gussrohling, der danach formgeschmiedet wird. Anschließend erfolgt eine spannende Bearbeitung.

Gussräder sind als Leichtmetall-, Temperguss- und Stahlgussräder ausgeführt. Letztere werden wegen des hohen Gewichts nur noch bei Kettenfahrzeugen eingesetzt.

Gegossene und geschmiedete Räder bieten hohe Festigkeiten und exakt bearbeitete Felgenbetten, sind jedoch teurer als geschweißte Stahl- Scheibenräder.

 

 

 

Mehrteilige Räder

 

Bei mehrteiligen Systemen wie Trilex, Tublex oder Unilex werden die Felge oder mehrere Felgenteile und der Radkranz oder Radstern verschraubt. Wenn der Radkranz an der Nabe verbleibt, erleichtert dies den Reifenwechsel mit Bordwerkzeugen erheblich. Dem stehen als Nachteile das hohe Gewicht der Rad- Reifen- Kombination und die teure Fertigung gegenüber.

 

Radgewicht und Tragfähigkeit

 

Räder sollten ein möglichst geringes Eigengewicht und zugleich eine hohe Tragfähigkeit aufweisen. Neben der Reduzierung des Fahrzeugleergewichts sind geringere ungefederte Massen anzu-streben.

Die Vorteile leichter Räder sind:

 

                        4         verbessertes Schwingverhalten

 

                        4         sensibler ansprechende Federung

 

                        4         sinkender Kraftstoffverbrauch

 

                        4         höherer Nutzlasten

 

Bei einer Umrüstung von Stahl- auf Leichtmetallfelgen können bei einer Dreiachssattelzugmaschine rund 200 kg gespart werden.           

 

Scheibenrad

 

1          Felge                2          Radscheibe                   3          Befestigungslöcher

 

4          Mittenloch         5          Belüftungslöcher

 

Felgen - Bauformen

 

Felgen nehmen den Reifen auf. Bei Schlauchlosen Reifen dienen sie zusätzlich zur Abdichtung. Sie bestehen aus Felgenhorn,-schulter und -bett. Felgen werden nach Ein- und Mehrteilig sowie nach der Querschnittsform unterschieden. Je nach Querschnittsform (Bild 2) trennt man nach:

 

4         Tiefbettfelgen                             4         Flachbettfelgen 

4         Schrägschulterfelgen                  4         Steilschulterfelgen

 

Tiefbett- und Steilschulterfelgen werden einteilig, Schrägschulterfelgen mehr-teilig (zwei- oder dreiteilig) ausgeführt. Bei der schlauchlosen Ausführung von Steilschulter- und Tiefbettfelgen dient eine umlaufende Erhöhung der Schulter (der so genannte Hump) zur besseren Fixierung des Reifens. Die heute immer noch seltener eingesetzten Trilexfelgen bestehen aus drei Teilsegmenten. Als Querschnittsformen kommen für die Trilex- Bauform Schräg- und Steilschulter-felgen in Frage.

 

Tiefbettfelgen

 

Diese einteiligen Felgen kommen bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen zum Einsatz. Der Anstieg der Schulter beträgt 5°. Sie sind aufgrund ihrer Bauform für hohe Tragfähigkeiten nicht geeignet und kommen deshalb hauptsächlich in Transportern und Kleinbussen zum Einsatz.

 

Felgenformen

 

A   Tiefbettfelge  B          Steilschulterfelge           C          Steilschulter- Breitfelge

 

D   Schrägschulterfelge (zweiteilig)                      E          Schrägschulterfelge (dreiteilig)

 

F    Trilexfelge

 

 

1          Hump                2          Tiefbett (Felgenbett)                   3          Maulweite                     

4          Horn                 5          Steilschulter                              6          Schrägschulter

 

Steilschulterfelgen

 

Um die Vorteile von schlauchlosen Reifen auch an schweren Lkw ausnutzen zu können, wurden Steilschulterfelgen mit Tiefbett entwickelt. Die Schulter steigt bei diesen Felgen um ca. 15° an. Steilschulterfelgen sind einteilig und heben ein geringes Gewicht bei guten Tragfähigkeitswerten. Zur Aufnahme von Breitreifen werden Steilschulter- Breitfelgen eingesetzt. Sie eignen sich aufgrund ihrer Bau-form für hohe Traglasten.

Berechnungsbeispiel:                 9.00 x 22,5

 

9.00                  =          Maulweite in Zoll

 

X                      =          einteilig

 

22,5                  =          Felgendurchmesser in Zoll

 

Schrägschulterfelgen

 

Schrägschulterfelgen sind mehrteilige Felgen für Nutzfahrzeuge mit Schlauch. Der Anstieg der Schulter beträgt etwa 5°. Der Reifen wird auf einer Seite durch einen demontierbaren Kombinations- bzw. Seiten und Verschlussring gehalten. Solche Felgensysteme bieten Vorteile beim Reifenwechsel. Sie sind jedoch schwer und verfügen nicht über die guten Laufeigenschaften von einteiligen Systemen.

 

Bezeichnungsbeispiel:                8.50 - 20

 

8.50                  =                      Maulweite in Zoll

 

-                       =                      mehrteilig

 

20                     =                      Felgendurchmesser in Zoll         

 

Trilex-, Tublex- und Unilexfelgen

 

Die dreiteiligen Radsysteme mit Trilexfelge (Bild 2 - F -) erlauben die einfache Reifenmontage, sind aber mangels Felgendichtheit auf einen Schlauch angewiesen. Wegen des hohen Eigengewichtes des kompletten Rades (Felgenteile, Radkranz) werden diese Felgen nur noch selten und in Gebieten ohne Servicestationen eingesetzt. Für schlauchlose Reifen eigen sich auch Tublex- und Unilexfelgen. Hierbei sind die Felgen nicht axial geteilt. Während die Tublexfelge einteilig ausgeführt ist, weist die Unilexfelge als Steilschulterfelge eine abnehmbares Felgenhorn und einen zusätzlichen Ring auf, ähnlich wie in Bild 2 - E- zu sehen ist.

 

 

 

 

Rad mit Steilschulterfelge im Querschnitt

 

B          Bolzenlöcher mit Radmuttern      D          Felgendurchmesser

 

ET        Einpresstiefe (in diesem Fall positiv)

 

L          Lochkreisdurchmesser                           M         Felgenmaulweite

 

N          Mittenlochdurchmesser                          RM       Radmittelebene

                                                                                                (Felgenmitte)

S          Reifenbreite

 

Beispiel:            Felgengröße      9.00 x 22,5        (M x D)

 

                        Reifengröße       295/80 R 22,5 S80 RD)

 

 

 

 

 

 


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