Reiheneinspritzpumpe PE
Reiheneinspritzpumpe
Die Reiheneinspritzpumpe PE hat eine eigene Nockenwelle und für jede
Einspritzdüse ein Einzelpumpenelement. Für jeden Zylinder des Motors wird
Kraftstoff über eine eigene Hochdruckleitung zur jeweiligen Einspritzdüse
gefördert.
Die vom Motor angetriebene Nockenwelle der PE steuert die
Einspritzvorgänge in den einzelnen Einspritzdüsen. Der Hub der Pumpenkolben ist
unveränderlich. Die Fördermengenregelung erfolgt über Steuerkanten.
Zur Schmierung der beweglichen Pumpenteile ist die Reiheneinspritzpumpe
an den Schmierölkreislauf des Motors angeschlossen.
Mechanisch geregelte Einspritzung (Schema PE)
1 Kraftstoffbehälter 2 Kraftstoff- Saugleitung
3 Kraftstoffförderpumpe 4 Kraftstoff-
Zuflussleitung (Niederdruckleitung)
5 Kraftstofffilter 6 Kraftstoff- Überströmleitung
(Rückleitung)
7 Kraftstoff-
Einspritzleitung 8 Düsenhalter mit Einspritzdüse
(Hochdruckleitung
9 Mechanisch geregelte
Reiheneinspritzpumpe
10 Spritzversteller 11 Drehzahlgeber
Mechanische Einspritzregelung
Je nach Motorleistung müssen die Parameter zur Kraftstoffeinspritzung in
den Brennraum des Dieselmotors angepasst werden. Bei der mechanischen
Einspritzregelung übernimmt diese Funktion der Regler im Zusammen wirken mit
einem mechanischen Spritzversteller.
Drehzahlgeber
Die Hauptaufgabe des Drehzahlgebers ist die Begrenzung der Enddrehzahl
des Dieselmotors. Es gibt keine festen Regelstangeneinstellungen, bei denen der
Dieselmotor seine Leerlaufdrehzahl konstant hält. Deshalb muss der Regler bei
Veränderung der Drehzahl für eine Anpassung der eingespritzten Kraftstoffmenge
sorgen. Je nach Regeltätigkeit unterscheidet man:
4 Enddrehzahlregler
4 Leerlauf-Enddrehzahlregler
4 Alldrehzahlregler (früher: Verstellregel)
4 Stufendrehzahlregler
Durch das Verschieben der Regelstange bei Einspritzung verändert der
Regler die zu den Einspritzdüsen geförderte Kraftstoffmenge.
Die Stellung des Fahrpedals wird dabei durch einen Geber an das
Stellwerk übermittelt. Der Pedalweg wird vom Steuergerät unter Berücksichtigung
der Drehzahl in einen bestimmten Regelstangenweg umgesetzt; die erforderliche
Kraftstoffmenge wird eingestellt. Der Regler bestimmt also die Fördermenge.
Mechanischer Spritzversteller
Der mit zunehmender Drehzahl größer werdende Zündverzug verschiebt den
Brennbeginn auf später und verschlechtert die Leistung des Dieselmotors. Um
diesen Effekt auszugleichen, benutzt man einen Spritzversteller. Er dient zur
Regelung des Einspritzzeitpunkts und bewirkt bei zunehmender Drehzahl eine
Vorverlegung des Förderbeginns durch Verdrehung der Nockenwelle der
Einspritzpumpe im Vergleich zur Kurbelwelle.
Der mechanische Spritzversteller arbeitet mit Fliehgewichten. Bei
zunehmender Drehzahl wandern die Fliehgewichte nach außen und ermöglichen der
Pumpennockenwelle eine kleine Verdrehung. Bei der maximalen Verdrehung der
Einspritzpumpen- Nockenwelle um 8° wird der Förderbeginn aller
Einzelpumpenelemente und damit der Einspritzbeginn in allen Zylindern des
Motors um 4° kW vorverlegt.
Erste Reiheneinspritzpumpe PE von Bosch
1 Nockenwelle 2 Rollenstößel 3 Zahnsegment
4 Regelstange 5 Zulaufanschluss 6 Pumpenzylinder
7 Regelhülse 8 Druckleitungsanschluss
9 Druckventil 10 Ölpegel 11 Pumpenkolben
Einzelpumpenelement
Die Reiheneinspritzpumpe PE fördert den Dieselkraftstoff von den
Einzelpumpenelementen durch separate Druckleitungen zu den Einspritzdüsen am
Motor.
Die Kolben der Einzelpumpenelemente sind drehbar angeordnet und mit
hoher Genauigkeit in Pumpenzylinder eingepasst. Im Pumpenzylinder befinden sich
je nach Bauart eine oder zwei Zulaufbohrungen. Die zweite Zulaufbohrung
bezeichnet man als Steuerbohrung. Die Bohrungen verbinden den Saugraum mit dem
Hochdruckraum.
Förderprinzip eines PE-Einzelpumpenelements
A Saughub B Förderhub C Resthub
UT Unterer Totpunkt OT Oberer
Totpunkt
1 Pumpengehäuse der
Reiheneinspritzpumpe (PE)
2 Pumpenzylinder des PE-
Einzelpumpenelements 3 Saugraum
4 Zulaufbohrung 5 Steuerbohrung
6 Pumpenkolben des PE-
Einzelpumpenelements 7 Hochdruckraum
8 Druckventil 9 Hochdruckleitung zur Einspritzdüse
10 Längsnut 11 Steuerkante
Kraftstoffförderung
Jedes PE-Einzelpumpenelement fördert den Kraftstoff zu jeweils einer
Einspritzdüse. Die Kraftstoffförderung geschieht in drei Phasen:
4 Saughub:
Der Pumpenkolben befindet sich unten. Die Zulaufbohrungen sind offen. Der Dieselkraftstoff strömt vom
Saugraum (Zuleitung von der Kraftstoffförderpumpe)
in den Hochdruckraum des Pumpenzylinders.
4 Förderhub:
Nachdem der Pumpenkolben die Zulaufbohrungen verschlossen
hat, beginnt der Förderhub. Im Verlauf der Hubbewegung steigt der Druck so weit an, dass sich das Druckventil
öffnet und Kraftstoff zur Einspritzdüse
gefördert wird.
4 Resthub:
Wenn das untere Ende der Steuerkante im Pumpenkolben die Steuerbohrung im Pumpenzylinder erreicht,
endet der Förderhub. Der Kraftstoff
wird durch die Längsnut zurück in den Saugraum gedrückt. Nach erreichen des OT wird während der
Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens
die Zulaufbohrung
wieder geöffnet. Es entsteht Unterdruck, Kraftstoff wird angesaugt, ein neuer Zyklus der
Kraftstoffförderung beginnt.
Fördermengenregelung
Der Regler einer Reiheneinspritzpumpe PE bewirkt über das Verschieben
der Regelstange eine Drehung des Pumpenkolbens und stellt so die erforderliche
Fördermenge gleichzeitig in allen PE- Einzelpumpen ein.
Der Kraftstoff fließt je nach Stellung des Pumpenkolbens, über eine
senkrechte Längsnut an den schrägen Steuerkanten entlang zurück in den
Saugraum. Die Fördermenge ist somit nach Drehwinkel des Pumpenkolbens zwischen
Null- und Volllast stufenlos regulierbar.
Druckventile
Zwischen dem Hochdruckraum des PE- Einzelpumpenelements und der
Druckleitung zum Zylinder sitzen je nach Einspritzbedingungen zusätzliche
Druckventile. Sie sorgen für ein exaktes Beenden des Einspritzvorgangs und
verhindern ein Nachtropfen an der Einspritzdüse.
Durch Nachtropfen würde dem Brennraum nicht zerstäubter Kraftstoff zu falschen
Zeitpunkt zugeführt. Übermäßige Rauchbildung sowie schlechte Verbrennung wären
die Folge.
Die wesentlichen, derzeit gebräuchlichen Druckventil-Bauarten sind das
Gleichraumventil und das Gleichdruckventil. In beiden Bauarten dämpft eine
zusätzliche Drossel die an der Einspritzdüse teilreflektierte Druckwelle und
verhindert somit einerneutes Öffnen (Nachtropfen) der Einspritzdüse.
Fördermengenregelung der Reiheneinspritzpumpe PE
A Vollförderung B Teilförderung C Nullförderung